Mit jungen Menschen Schritt zu halten, was Social Media angeht, kann für Eltern eine echte Herausforderung darstellen. Besonders dann, wenn Jugendliche ihre sozialen Netzwerke und Profilbilder so häufig wechseln wie andere ihre Strümpfe. Wir haben mit Experten, Eltern und Jugendlichen gesprochen und Ratschläge zusammengestellt, die dir dabei helfen, dich im digitalen Leben deines Kindes zurechtzufinden und deinen Sohn oder deine Tochter vor verzerrten Realitätsvorstellungen und sonstigen Risiken im Social Web zu schützen.
Wappne dein Kind für die Onlinewelt
Akzeptiere, dass du dein Kind in Sachen Technologie niemals einholen wirst, konzentriere dich stattdessen auf die Risiken, die Social Media mit sich bringt. Die wichtigsten Ressourcen, die dein Kind benötigt, um die Herausforderungen heutzutage anzunehmen, sind die gleichen, die auch schon deine Eltern dir mit auf den Weg gegeben haben:
- Selbstbewusstsein
- Selbstwert
- Das Wissen, dass sich die Welt nicht allein um es dreht; dein Kind muss sich darauf vorbereiten, genauso viel zu geben, wie zu nehmen
Nimm dir Zeit für ein Gespräch
Sprich mit deinem Kind darüber, was aktuell bei ihm los ist – on- und offline. Höre gut zu und antworte ehrlich.
Teile deine Social-Media-Erfahrungen
Sprecht über die Rolle von digitalen Technologien und Social Media in eurem jeweiligen Leben. Was mag dein Kind an sozialen Netzwerken und was findet es beängstigend? Sprecht auch über dein eigenes Nutzerverhalten. Wenn du dich jemals überfordert gefühlt hast, beschreibe dieses Gefühl und teile mit deinem Kind, was du dagegen getan hast.
Finde die Balance zwischen der Online- und der realen Welt
Hilf deinem Kind, tolle Erfahrungen in der realen Welt zu machen, obwohl es so viel Zeit online verbringt. Wenn Social Media das Selbstbewusstsein deines Kindes stärken statt schwächen soll, muss es sich dafür erst einmal in der echten Welt wohlfühlen.
Privatsphäre in den sozialen Medien
Eine Umfrage zeigt, dass Jugendliche immer mehr Wege finden, um ihre persönlichen Informationen und Posts auf Social Media auf privat zu stellen. Selle sicher, dass dein Kind die Datenschutzeinstellungen kennt und sie auch nutzt.
Biete Hilfe an, wo sie gebraucht wird
Weise darauf hin, dass „öffentlich“ als Grundeinstellung für die Unternehmen hinter den sozialen Netzwerken lukrativer ist. Es ist sehr viel sicherer, die Datenschutzeinstellungen so zu nutzen, dass dein Kind (wie auch du) selbst bestimmen kann, wer seine Fotos und Posts sehen beziehungsweise nicht sehen kann.
Auch wenn dein Kind seine Privatsphäre online schützt, ermutige es, darüber nachzudenken, bevor es etwas postet. Erkläre ihm, kurz innezuhalten, bevor es auf eine Nachricht antwortet oder ein Foto irgendwo im Internet postet. Wäre es o.k., wenn Großeltern oder Nachbarn das Foto sehen würden? Wie steht es um einen Lehrer, einen potenziellen Arbeitgeber oder zukünftigen Lebenspartner? Erinnere dein Kind daran, dass alles, was im Internet steht, für immer dort bleibt.
Anstatt sofort auf einen Post zu reagieren, ist es oftmals sinnvoll, erst einmal tief durchzuatmen. Eine kurze Pause gibt einem die Gelegenheit, intelligent zu antworten oder darüber nachzudenken, ob eine Antwort überhaupt Sinn ergibt. Es ist viel besser, gar nicht zu reagieren, als etwas zu posten, was man später bereut
Verbringen deine Familienmitglieder viel Zeit online oder mit digitalen Endgeräten? Es könnte hilfreich sein, über das Nutzungsverhalten innerhalb der Familie zu sprechen und gemeinsam ein paar Social-Media-Regeln aufzustellen.