Ich habe mit 16 Jahren angefangen als Aktmodell zu arbeiten, ich hatte damals auf eine Zeitungsanzeige geantwortet. Mein erster Job führte mich in eine reine Jungenschule. Ja, und da stand ich nun, vor 15–20 Jungen, alle ungefähr in meinem Alter. Zugegeben, ich war nervös, aber ich sagte mir dann einfach: „Okay, jetzt tief einatmen … und los geht’s!“, zog meinen Bademantel aus – und von da an gab es kein Zurück mehr.
Heute fühle ich mich sehr wohl in meiner Haut – obwohl ich definitiv das gleiche Gefühl der Unsicherheit wie viele Frauen habe. Das Gefühl, im Badeanzug am Pool zu sein und zu denken: „Werde ich jetzt beurteilt? Schauen mir die Leute auf meinen weichen, runden Hintern?“ Natürlich tun sie es – im positiven wie im negativen Sinne. Aber mir ist eben auch schnell klar geworden, dass das immer nur ein ganz kurzer Moment ist – gleich danach kümmert sich jeder wieder um sein eigenes Leben.
Wenn ich keine Kleidung trage, kann ich mich auch nicht darunter verstecken. Deshalb fühle ich mich wohler, wenn meine Haut schön gepflegt ist. Am liebsten mag ich es, wenn sie gut durchfeuchtet ist, sich samtig anfühlt und toll aussieht – trockene Haut mag ich nicht gerne berühren und, ganz ehrlich, ich mag sie auch nicht besonders leiden. Ich denke, es ist wirklich wichtig, sich in seiner Haut wohlzufühlen. Wenn ich etwas als Aktmodell gelernt – und vor allem auch lieben gelernt – habe, dann, dass es viele Menschen gibt, die deinen Körper wirklich wertschätzen, bis hinunter zu deinem wackeligen Hintern. Sie lieben es. Sie beglückwünschen dich. Und sie wollen dich zeichnen.
Als Dove anrief und mir mitteilte, dass ich Teil der Kampagne sein würde, wollte ich das Beste daraus machen. Ich fand’s toll zu wissen, dass es hier um meinen Charakter, um meine Art und Geschichte – und eben nicht um Fragen wie „Wie siehst du aus?“ oder „Welche Kleidergröße trägst du?“ ging. Ich hoffe, dass noch viele sich diese Dove Kampagne zum Vorbild nehmen, um Frauen zu ermutigen sich in ihrem Körper wohlzufühlen – so wie sie sind.